Glücksspielsucht: Zeichen erkennen und Hilfe anfordern

Glücksspielsucht ist eine ernsthafte Angelegenheit, die nicht nur den Betroffenen, sondern auch sein Umfeld stark belastet. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Freund betroffen ist, ist es wichtig, die Warnsignale zu erkennen und zu wissen, wie Sie ihn unterstützen können. Auch wenn die Situation überwältigend erscheinen mag, kann das richtige Wissen helfen, sowohl ihm als auch Ihnen selbst zur Seite zu stehen.

Was ist Glücksspielsucht?

Glücksspielsucht, oft als pathologisches Spielen bezeichnet, ist eine Verhaltenssucht, bei der die Kontrolle über das Spielverhalten verloren geht. Es kann sich um Casinospiele, Sportwetten oder anderweitige Online-Glücksspiele handeln. Die WHO hat diese Sucht als psychische Erkrankung anerkannt.

Sie entwickelt sich schleichend und kann jeden treffen. Charakteristisch sind ein zwanghaftes Verlangen zu spielen und das Spiel als Flucht vor Problemen oder negativen Emotionen zu nutzen. Der Teufelskreis verstärkt sich, wenn das Spielen selbst neue Probleme schafft.

Warnsignale der Sucht

Achten Sie auf folgende Anzeichen:

  • Kontinuierliche Verluste: Spielsüchtige erleiden häufig erhebliche finanzielle Verluste, ignorieren diese jedoch oder rationalisieren sie, um ihr Spielverhalten fortzusetzen. Sie können beispielsweise glauben, dass sie kurz vor einem großen Gewinn stehen, der alle Verluste ausgleichen wird. Dieses genannte Verhalten ist ein Kernmerkmal der Spielsucht. Betroffene können Aussagen treffen wie: „Der gibt gleich“ oder „Der deutet richtig krass an“. Diese Denkweise führt oft zu einem Teufelskreis aus immer größeren Verlusten.
  • Häufiges Spielen: Mit fortschreitender Sucht steigt die Häufigkeit des Glücksspiels deutlich an. Was vielleicht als gelegentliche Freizeitbeschäftigung begann, wird zu einer täglichen oder sogar mehrmals täglichen Aktivität. Betroffene spielen oft länger als ursprünglich geplant und überschreiten selbst gesetzte zeitliche oder finanzielle Limits regelmäßig. Sie können Schwierigkeiten haben, eine begonnene Spielsession zu beenden, selbst wenn wichtige Verpflichtungen warten. Dieses Verhalten kann sich in Aussagen wie „Ich kann noch nicht auszahlen, der Automat ist offen“ widerspiegeln, die sich dann über Stunden hinziehen. ( Mehr Informationen zum Festlegen von Limits )
  • Entzugserscheinungen: Wenn Spielsüchtige nicht spielen können, zeigen sie oft Symptome, die denen eines Drogenentzugs ähneln. Dies kann sich in Form von Unruhe, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder sogar körperlichen Symptomen wie Schwitzen oder Zittern äußern. Sie können Schlafstörungen entwickeln oder ständig ans Spielen denken. Manche Betroffene beschreiben ein intensives Verlangen oder einen regelrechten „Drang“ nach dem Glücksspiel. Diese Entzugserscheinungen können so stark sein, dass sie alle anderen Gedanken und Aktivitäten überlagern.
  • Verheimlichung: Um ihr Spielverhalten zu verbergen, greifen Spielsüchtige oft zu elaborierten Lügen und Täuschungsmanövern. Sie können vorgeben, zu arbeiten oder andere Aktivitäten vorzuhaben, während sie in Wirklichkeit spielen. Betroffene können Kontoauszüge oder Kreditkartenabrechnungen verstecken oder fälschen. Manche gehen so weit, separate Bankkonten oder sogar geheime E-Mail-Adressen einzurichten, um ihr Spielverhalten zu verbergen. Diese Geheimniskrämerei führt oft zu einem Teufelskreis aus Schuldgefühlen und weiterem Spielen, um diese Gefühle zu betäuben.
  • Vernachlässigung von Verpflichtungen: Mit zunehmender Spielsucht werden andere Lebensbereiche vernachlässigt. Betroffene können bei der Arbeit unzuverlässig werden, Termine verpassen oder ihre Leistung deutlich nachlassen. Familiäre Verpflichtungen wie das Abholen der Kinder von der Schule oder die Teilnahme an wichtigen Familienveranstaltungen werden zugunsten des Spielens zurückgestellt. Studenten können Vorlesungen schwänzen oder Abgabefristen versäumen. Diese Vernachlässigung kann zu ernsthaften Konsequenzen wie Jobverlust, akademischem Scheitern oder familiären Konflikten führen.
  • Finanzielle Probleme: Spielsucht führt fast immer zu erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Betroffene können zunächst ihre Ersparnisse aufbrauchen, dann Kredite aufnehmen oder Geld von Freunden und Familie leihen. Sie können anfangen, wertvolle Gegenstände zu verkaufen oder sogar illegale Aktivitäten in Betracht ziehen, um an Geld für das Spielen zu kommen. Rechnungen bleiben unbezahlt, Schulden häufen sich an. Manche Spielsüchtige greifen sogar auf das Geld ihrer Kinder zurück oder vernachlässigen grundlegende Bedürfnisse wie Nahrung oder Miete, um weiter spielen zu können. Diese finanziellen Probleme können jahrelang nachwirken, selbst nachdem das Spielen eingestellt wurde.
  • Verdrängung: Spielsüchtige entwickeln oft eine bemerkenswerte Fähigkeit, Warnungen und Bedenken aus ihrem Umfeld zu ignorieren oder zu rationalisieren. Sie können Freunde oder Familienmitglieder, die ihre Sorge ausdrücken, als übertrieben besorgt oder unwissend abweisen. Aussagen wie „Du verstehst das nicht, ich habe alles unter Kontrolle“ oder „Es ist mein Geld, ich kann damit machen, was ich will“ sind typisch. Diese Verdrängung kann so weit gehen, dass Betroffene selbst offensichtliche negative Konsequenzen ihres Spielverhaltens nicht mehr wahrnehmen oder als unabhängig vom Glücksspiel betrachten.
  • Spiel als Flucht: Viele Spielsüchtige nutzen das Glücksspiel als Bewältigungsmechanismus für andere Probleme oder negative Emotionen. Sie können zum Spielen greifen, um Stress abzubauen, Depressionen zu lindern oder Ängste zu betäuben. Das Glücksspiel wird zu einer Art Selbstmedikation, die kurzfristig Erleichterung verschafft, langfristig aber die zugrundeliegenden Probleme verstärkt. Betroffene können das Gefühl haben, dass nur das Spielen ihnen ein Gefühl von Kontrolle oder Bedeutung gibt.
  • Risiko von Verlusten: Ein alarmierendes Zeichen für Spielsucht ist die Bereitschaft, Geld zu riskieren, das eigentlich nicht zum Spielen gedacht ist. Betroffene können Geld von Notfallfonds nehmen, Rechnungen nicht bezahlen, um zu spielen, oder sogar Geld für essenzielle Dinge wie Lebensmittel oder Medikamente verwetten. Diese Risikobereitschaft zeigt, wie sehr die Sucht die rationale Entscheidungsfindung beeinträchtigt hat. Betroffene können sich einreden, dass sie das Geld schnell zurückgewinnen werden, ignorieren dabei aber die Wahrscheinlichkeit weiterer Verluste.
  • Unfähigkeit zu stoppen: Trotz wiederholter Versuche und oft aufrichtiger Absichten gelingt es Spielsüchtigen nicht, ihr Spielverhalten dauerhaft einzuschränken oder zu beenden. Sie können sich selbst und anderen versprechen, aufzuhören oder nur noch kontrolliert zu spielen, scheitern aber immer wieder daran. Dieses Muster von Vorsätzen, Rückfällen und erneuten Versprechungen ist typisch für Suchterkrankungen. Die Unfähigkeit, trotz offensichtlicher negativer Konsequenzen mit dem Spielen aufzuhören, ist ein Kernmerkmal der Spielsucht und zeigt, wie stark die Kontrolle über das eigene Verhalten beeinträchtigt ist.

Zusätzlich zu diesen Anzeichen können auch Veränderungen im Verhalten und in der Persönlichkeit auftreten. Der Betroffene kann sich zunehmend isolieren, unzuverlässig werden oder plötzliche Stimmungsschwankungen zeigen. Auch ein unerklärlicher Geldmangel trotz eines regulären Einkommens kann ein Hinweis auf eine Spielsucht sein.

Wie Sie sich selbst oder anderen helfen können.

Ob Sie selbst von Spielsucht betroffen sind oder jemandem helfen möchten, der unter dieser Krankheit leidet, hier sind wichtige Schritte, die Sie unternehmen können:

  1. Offen über das Problem sprechen: Für Betroffene: Haben Sie den Mut, sich jemandem anzuvertrauen. Wählen Sie einen ruhigen Moment und sprechen Sie offen über Ihre Situation. Für Angehörige: Sprechen Sie Ihre Beobachtungen und Sorgen an.
  2. Aktives Zuhören und Verständnis zeigen: Für Betroffene: Öffnen Sie sich gegenüber vertrauenswürdigen Personen. Teilen Sie Ihre Gefühle und Erfahrungen mit. Für Angehörige: Hören Sie aktiv zu, ohne zu unterbrechen oder sofort Lösungen anzubieten. Zeigen Sie Empathie für die Situation, auch wenn Sie das Verhalten nicht gutheißen.
  3. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: Für Betroffene: Erkennen Sie an, dass Spielsucht eine behandelbare Krankheit ist. Es ist keine Schande, Hilfe anzunehmen. Für Angehörige: Ermutigen Sie den Betroffenen, professionelle Hilfe zu suchen. Erklären Sie, dass dies ein wichtiger Schritt zur Genesung ist.
  4. Therapiemöglichkeiten recherchieren: Für alle: Informieren Sie sich über Behandlungsoptionen wie Suchtberatungsstellen, Psychotherapeuten oder stationäre Einrichtungen. Betroffene können sich von Angehörigen bei der Suche unterstützen lassen.
  5. Alternative Aktivitäten finden: Für Betroffene: Entdecken Sie alte Hobbys wieder oder entwickeln Sie neue Interessen, die Freude bereiten und Ihr Selbstwertgefühl stärken. Für Angehörige: Ermutigen und unterstützen Sie den Betroffenen bei der Suche nach alternativen Freizeitaktivitäten.
  6. Verantwortungsvoller Umgang mit Finanzen: Für Betroffene: Übertragen Sie die Kontrolle über Ihre Finanzen vorübergehend einer vertrauenswürdigen Person. Für Angehörige: Übernehmen Sie keine finanzielle Verantwortung für Spielschulden. Helfen Sie stattdessen bei der Erstellung eines Plans zur Schuldenbewältigung.
  7. Über Spielsucht informieren: Für alle: Je mehr Sie über die Krankheit wissen, desto besser können Sie damit umgehen oder andere unterstützen. Lesen Sie Fachliteratur oder nehmen Sie an Informationsveranstaltungen teil.
  8. Selbsthilfegruppen nutzen: Für Betroffene: Nehmen Sie an Treffen von Selbsthilfegruppen wie den Anonymen Spielern teil. Für Angehörige: Ermutigen Sie den Betroffenen zur Teilnahme und suchen Sie selbst Unterstützung in Angehörigengruppen.
  9. Praktische Schritte unternehmen: Für Betroffene: Erschweren Sie sich den Zugang zu Glücksspielen, z.B. durch Sperrsoftware oder Casinosperren. Für Angehörige: Unterstützen Sie den Betroffenen bei der Umsetzung dieser praktischen Schritte.
  10. Geduld bewahren: Für alle: Die Überwindung einer Spielsucht ist ein langwieriger Prozess mit möglichen Rückschlägen. Bleiben Sie geduldig, aber konsequent in Ihren Grenzen.

Denken Sie daran: Spielsucht ist eine ernsthafte, aber behandelbare Krankheit. Ob Sie selbst betroffen sind oder jemandem helfen möchten, der erste Schritt ist immer, das Problem anzuerkennen und aktiv nach Hilfe zu suchen. Mit der richtigen Unterstützung und Behandlung ist es möglich, die Sucht zu überwinden und ein erfülltes Leben ohne Glücksspiel zu führen.

Wichtige Anlaufstellen in Deutschland:

Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, unter Spielsucht leidet, gibt es in Deutschland zahlreiche Anlaufstellen, die Hilfe und Unterstützung bieten. Hier ist eine Liste wichtiger Kontakte:

  1. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
    • Telefon: 0800 1 37 27 00 (kostenlos und anonym)
    • Website: www.bzga.de
    • Bietet telefonische Beratung und Online-Hilfe
  2. Fachverband Glücksspielsucht e.V.
  3. Anonyme Spieler (GA) Deutschland
  4. Caritas
    • Website: www.caritas.de
    • Bietet Online-Beratung und Kontakte zu lokalen Beratungsstellen
  5. Diakonie
  6. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS)
    • Website: www.dhs.de
    • Informationen und Suchfunktion für lokale Hilfsangebote
  7. Spielerselbsthilfe
  8. Evangelische Gesellschaft Stuttgart e.V.
  9. Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern
  10. Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf – Spielsucht-Ambulanz

Zusätzlich zu diesen spezifischen Anlaufstellen bieten viele Städte und Gemeinden lokale Suchtberatungsstellen an. Es kann hilfreich sein, beim örtlichen Gesundheitsamt oder Sozialamt nach weiteren Angeboten in Ihrer Nähe zu fragen.

Denken Sie daran: Der erste Schritt, Hilfe zu suchen, ist oft der schwerste, aber auch der wichtigste. Zögern Sie nicht, eines dieser Angebote zu nutzen – sie sind dazu da, Ihnen zu helfen.

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